Zu unseren Empfängern gehört auch Kay Kuhnert aus Dortmund, der regelmäßig und treu ehrenamtlich auf den Straßen in Dortmund und Lünen unterwegs ist und dort obdachlose Menschen aufsucht.
Seinen Bericht, der uns per Messenger erreichte, möchten wir euch gerne weiterleiten.
Dankeschön, lieber Kay, für deine ausführlichen Berichte, die uns einen Einblick in die Arbeit der Ehrenamtlichen vor Ort gewähren. Dankeschön an Dich und an alle, die draußen unterwegs sind - zu Besuch bei Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben und die bei diesen Gelegenheiten u.a. auch unsere Stricksocken an den Mann bzw. die Frau bringen!
Nun aber Kays Worte für euch:
Aktion "Warme Füße" - von Mensch zu Mensch 💓
Es sind
diese schönen Momente, die man dabei erlebt, wenn man einen obdachlosen
Menschen etwas schenkt das er/sie gut gebrauchen kann. In dieser Aktion waren
es die vielen gespendeten dicken Stricksocken.
Wer kennt es
nicht? Wir verspüren die Kälte an den Füßen sehr extrem und auch schmerzhaft,
die trotz der vielen Fuß-Bewegungen, irgendwie nicht mehr warm werden wollen. Ein paar dicke Stricksocken wirken dann wahre Wunder .
Dieses Jahr haben wir Dank der Hilfe von Erika P. (von "Freude schenken mit Wolle") und von Baiers (von "Stricksocken für RheinBerg e.V.") viele Stricksocken sowie Handstulpen, Wadenwärmer, Mützen, Schals u.v.m. für unsere Obdachlosen bekommen.
Dieses Jahr haben wir Dank der Hilfe von Erika P. (von "Freude schenken mit Wolle") und von Baiers (von "Stricksocken für RheinBerg e.V.") viele Stricksocken sowie Handstulpen, Wadenwärmer, Mützen, Schals u.v.m. für unsere Obdachlosen bekommen.
Spenden, die
von euren sehr fleißigen und strickfreudigen Menschen, extra nur für die
Menschen, die auf der Straße Leben, in jeder freien Minute
genadelt wurden. Hier wurde echt WÄRME gestrickt. Ja, Wärme gestrickt! Ein riesiges Geschenk
für obdachlose Menschen, für die - zu dieser kalten Jahreszeit - jede Wärme auf der Straße auch Überleben bedeutet.
Vor ein paar
Tagen lief die Aktion "Warme Füße“ - von Mensch zu Mensch ❤ . Hier haben wir den Menschen, die auf der Straße
Leben, nach ihrer Sockengröße gefragt. Danach hat jeder einzelne von ihnen ein
Paar in der passenden Größe geschenkt bekommen. Die kleinste Größe war 37 und die größte Größe 47.
Man scherzte
darüber, ob man mit Größe 47 Ski fahren kann, auch ohne Ski unter den Füßen. Oder,
wenn es blaue Socken waren, welchem Fußballverein er denn die Treue geschworen
hat. Man freute sich über die vielen schönen Farben, und wie immer
schauten die Frauen eher nach der Verarbeitung und die Qualität und ein „oh wie
schön“ konnte man dann leise hören.
Jeder von
Ihnen hat sich wirklich riesig darüber gefreut und ein „Großes Dankeschön“ soll
ich an alle Beteiligten ausrichten!
In diesen
beiden Strick-Gruppen, (beide sind auf auch auf Facebook vertreten), las ich immer, wie fleißig doch jeder genadelt hat. Wieder und wieder wurde ein neues Paar in einer Kiste gelegt und wieder
waren die schönsten Socken in der Sammelkiste. Auch über den Spaß beim Stricken, konnte ich viel lesen und wie traurig man doch war, wenn man wegen einer Krankheit, für
eine Weile aussetzen musste. Das ganze Jahr wurde sehr fleißig für die
kalte Winterzeit genadelt, und jede neue Farbe war wohl eine Herausforderung,
wie das Werk zum Schluss aussehen würde.
Zu 100% habt
Ihr euer Ziel erreicht! JEDES PAAR WAR WUNDERSCHÖN.
Ihr habt
meinen allergrößten Respekt dafür, wie viel Arbeit doch damit verbunden war und
wie unermüdlich ihr dabei ward. Ich weiß nicht ganz genau wie viele Paar Socken
in einem Jahr zusammen gekommen sind. Aber ich weiß, es waren weit über 1000
Paar.
Das schöne
ist, dass diese selbstgestrickten Socken in ihrer Herstellung eine wunderschöne
Geschichte hatten, eine Geschichte die ihr mitgeschrieben habt mit jedem
Kommentar, jedes Gespräch wofür ihr das alles macht... Wohin die Socken gehen
sollen, wer die Ehrenamtlichen sind, die all das verteilen, wer die Socken wohl
tragen wird…Viele Fragen und daher hier ein kleiner Einblick von mir.
Mit eurer
Aktion habt ihr viel Freude geschenkt und natürlich warme Füße. Aber wer denkt
schon daran, dass es eine Geschichte zu den Socken davor oder auch danach geben
wird? - Es sind Socken, sie halten warm, man trägt sie bis sie kaputt sind... Ende?
Wir besitzen
im Schrank bestimmt über 20 Paar Socken oder noch viel mehr. Ein Obdachloser
besitzt vielleicht 2-3 Paar, die oftmals übereinander angezogen werden. Wir
vergessen manchmal wie viel Kleidung wir eigentlich besitzen und vergessen
dabei, dass andere Menschen nur das an Kleidung besitzen, was man am Körper mit
sich tragen kann. Wir
verbinden unsere Kleidung mit Zuhause, nicht mit einer Geschichte - weil sie im Überfluss da ist. Wenn die
Kleidung nicht mehr schick ist, oder sie nicht mehr passt, dann wird neu
gekauft.
Bei dem
Obdachlosen ist es nur die eine Jacke, nur das eine paar Schuhe nur die eine
Unterhose... Und für uns Ehrenamtliche, die wir die Spenden abholen oder
verteilen, hat jede Spende eine Geschichte mit dem wir den Menschen auf der Straße
eine Freude machen.
Wert-Schätzung
geht meist verloren wenn wir im Überfluss besitzen und nicht lernen mit weniger
zu haushalten.
Jede Spende bringt eine Geschichte mit sich und jede Weitergabe
trägt eine Geschichte weiter. Wenn wir
Spenden abholen, lernen wir meistens die Menschen ein wenig näher kennen, den
Hintergrund warum und weshalb gespendet wird...
Hier nun (m)eine Geschichte, die sich letztes Jahr so zugetragen hat:
Nun gehört es auch mit dazu, wenn man auf der Straße Spenden verteilt, diese meistens auch vorher abzuholen, wenn es mal keine andere Möglichkeit gibt. Letztes Jahr hatte mich eine Freundin darum gebeten, doch 1 Paar Socken bei ihr abzuholen, die für einen ganz besonderen Schützling sein sollten. Ein Paar Socken... Natürlich verbinde ich die Abholungen damit, diese Fahrten so zu erledigen, wenn ich gerade in der Nähe arbeite, und diesmal dauerte es doch eine Weile. Bis dann nach einer Weile, nochmal die nächste Nachricht kam, in der sie mich nochmals darum gebeten hat, dieses eine Paar Socken, für diesen einen Obdachlosen abzuholen, "Es ist mir sehr wichtig dass du es die Tage abholst, bevor wir uns nicht mehr sehen, bevor ich einen Platz im Hospiz bekomme. Es ist mein letzter Wunsch dich nochmal zu sehen.“ Ein letztes gemeinsames Frühstück. Wir hatten schon sehr viele Gespräche zuvor... über das Leben, vor allem aber über ihr Leben... schon lange zuvor, bevor der Krebs zum größeren Übel in ihren Leben wurde. Man gab ihr noch ein paar Wochen, höchstens zwei Monate. Wir sprachen sehr locker über das Sterben und meine Frage ob sie eine Liste für sich geschrieben hätte, was Sie noch vorher erledigen möchte. Nun sagte sie: „Du bist doch da und mein Wunsch ist es das du dieses Paar Socken Ludwik gibst. Es soll seine Füsse wärmen. Das ist mir wichtig. Und zum Glück hast du an die Roggenbrötchen gedacht, weil die anderen bringen mich um.“ … und dabei lachten wir ein wenig. – „Etwas schrägen Humor hast Du“, sagte ich noch zu ihr - aber eigentlich hab ich den manchmal auch.
Ich war sehr erstaunt, wie locker wir darüber geredet haben. So friedlich und darauf vorbereitet Weihnachten nicht mehr da zu sein. Wie stark doch meine Freundin war. Wie stark sie ihr Leben doch gemacht hat.
Okay, das
war eine sehr traurige Geschichte. Eine Erinnerungen, die ausgelöst wurde,
durch eine Spende von nur einem Paar Socken, die für einen sterbenden Menschen,
zum letzten Wunsch wurden.
Danke für den Bericht und die berührende Geschichte,
AntwortenLöschendas motiviert nun noch mehr Socken zu stricken und Handwärmer ect.
LG Evi :)
Ich danke dir für diesen Bericht, deine Worte haben mich sehr berührt.
AntwortenLöschenDanke an alle, die fleissig mithelfen, damit möglichst viele Bedürftige wenigstens warme Füße haben.
Deine persönliche Sockengeschichte hat mich ebenfalls tief berührt, ich hatte Pippi in meinen Augen.
Danke, dass es Menschen wie dich gibt. Ich wünsche dir für das neue Jahr alles Gute und vorallem Gesundheit.
LG aus Essen, Ulrike
Wow, beim lesen hatte ich fast die ganze Zeit Tränen in den Augen. Super toll geschrieben. Das gibt noch mehr Ansporn weiter zu stricken bis die Nadeln glühen. Vielleicht schaffen wir es ja das bald jeder Obdachlose oder bedürftige mindestens fünf Paar Socken sein eigen nennen kann. 😘😘😘
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